// DACHFORMEN | TEIL I

// Satteldach
  • Diese Dachform ist eine der häufigsten in Deutschland.
  • Hierbei treffen sich zwei einander zugeneigte Dachflächen an einem Dachfirst.
  • Durch ihre einfache Konstruktion als Sparren- oder Pfettendach sind sie günstiger im Vergleich zu anderen Dachformen und lassen sich je nach Region mit unterschiedlichen Dachneigungen und Traufhöhen ausführen.
  • Satteldächer sind sehr witterungsbeständig und müssen selten gewartet werden.
  • Kategorisiert werden sie in
    • Flache Satteldächer bei einer Dachneigung von höchstens 30°
    • Winkeldächer bei einer Dachneigung von 45°
    • Gotischen/Altdeutschen Dächern bei einer Dachneigung von 62°
  • Meist werden sie mit einer Neigung von 38 - 40° ausgeführt, um das Dachgeschoss ausbauen zu können.
  • Für Belichtungsmöglichkeiten kommen neben Dachfenstern auch Giebelfenster und Gauben in Frage.
// Trogdach
  • Das Trogdach ist ein umgekehrtes Satteldach, bei dem die beiden Dachflächen zur Mitte eines Gebäudes hin nach unten geneigt sind.
  • Wegen seiner aufstrebenden Form wird es auch „Schmetterlingsdach“ genannt.
  • Während andere Dächer das Regenwasser abweisen, wird es bei dieser Form in der Dachmitte gesammelt und muss dementsprechend anders abgeleitet werden. Auch das Sammeln von Schneemassen in der Dachkehle muss planerisch beachtet werden.
  • Diese Dachform kommt selten bei Wohngebäuden, häufig jedoch bei freistehenden Wetterschutzdächern wie Tankstellen und Bahnsteigen zum Einsatz – hierbei nehmen Stützen die Lasten in der Mitte des Daches auf, die Ränder bleiben stützenfrei.
// Pultdach
  • Das Pultdach besteht aus nur einer geneigten Dachfläche mit meist geringem Neigungswinkel.
  • Die untere Kante bildet die Traufe, die obere Kante den Dachfirst.
  • Diese Dachform wurde lange Zeit für Nebengebäude verwendet, da sie leicht herzustellen ist und sich an vorhandene Gebäude anschließen lässt.
  • Die Belichtung ist bei dieser Form von drei Seiten möglich.
  • Durch die einfache Konstruktion und den geringeren Materialaufwand ist das Pultdach günstiger als andere Dachformen.
  • Im Sommer heizt sich der Dachraum stärker auf, weshalb es eines entsprechend besseren sommerlichen Wärmeschutzes bedarf.
// Sheddach
  • Die Form des Sheddachs erinnert an mehrere kleine Pultdächer hintereinander und wird auch „Sägezahndach“ genannt.
  • In der Regel sind die Neigungswinkel der aufeinandertreffenden Dachflächen verschieden, meist wird eine Seite senkrecht ausgebildet.
  • Bei Verglasung der senkrecht ausgerichteten Dachflächen entsteht der Vorteil, auch große Gebäude belichten zu können.
  • Diese Dachform kommt insbesondere bei Bauten mit größerer Grundfläche vor, z.B. bei Fabrik-, Ausstellungs- und Mehrzweckhallen.
  • Die Konstruktionsart trägt zur Minimierung der Dachhöhe bei.
// Walmdach
  • Diese Form hat im Gegensatz zum Satteldach nicht nur an Trauf- sondern auch an Giebelseiten geneigte Dachflächen.
  • Namensgebend für diese Dachform ist der Walm, der die Dachfläche der Giebelseite bezeichnet, den Giebel also ersetzt.
  • Die beiden Dachflächen der Traufseiten treffen sich am First, die Walme stoßen dazu.
  • Durch die Form und dreieckige Konstruktion ist das Dach besonders stabil, bietet weniger Angriffsfläche bei Extremwetterereignissen und kann deutlich größere Schneemengen tragen als andere Dachformen.
  • Durch hohen Planungs- und Materialaufwand ist sie i.d.R. teurer in der Anschaffung.
// Krüppelwalmdach
  • Eine Form des Walmdachs. Sie ist auch als „Schopfwalm-, „Halbwalm-„ oder „Kurzwalmdach“ bekannt.
  • Wie beim Walmdach auch, treffen sich die Dachflächen der Traufseiten am Dachfirst. Die beiden Walme stoßen an den Giebelseiten dazu.
  • Die dreieckigen Walme auf den Giebelseiten sind verkürzt, wodurch der Giebel erkennbar bleibt und – im Gegensatz zum Walmdach – weiterhin zur Beleuchtung des Dachraumes dienen kann und zusätzliche Stellfläche schafft.
  • Durch die dreieckige Konstruktion ist auch das Krüppelwalmdach besonders stabil und kann deutlich größere Schneemengen tragen als andere Dachformen.
  • Durch hohen Planungs- und Materialaufwand ist sie i.d.R. teurer in der Anschaffung.